Über mich

Dr.Etspüler, Stillberaterin

Dr. Judit Etspüler                                                                Still- und Laktationsberatung IBCLC

 

Mutter von 3 Kindern

Fachärztin für Kinder-und Jugendmedizin, Diabetologin(2000) Kinderendokrinologin und Kinderdiabetologin (2005)

Pädiatrische Ernährungsmedizin (2017)

Still-und Laktationsberaterin IBCLC (2018), Rezertifizierung (2023)

 

Beruflicher Werdegang

Kinderärztin war immer mein Traumberuf. Nach dem Medizinstudium in Berlin, München und Lübeck begann ich meine Facharztausbildung zur Kinderärztin an der Universitätskinderklinik in Lübeck. Neben dem gesamten Spektrum der Kindermedizin lag mein Schwerpunkt von Beginn an in der Betreuung von chronisch kranken Kindern und ihren Familien, insbesondere von Kindern mit Diabetes mellitus. Nach der Facharztprüfung im Jahr 2000, und gleichzeitiger Anerkennung als Diabetologin, engagierte ich mich über 10 Jahre als Oberärztin in 2 großen Kinderkliniken in Kassel und Hamburg, bevor ich in den ambulanten Bereich wechselte. 2005 legte ich die Prüfung zur Kinderendokrinologin und Kinderdiabetologin ab. Seit 2010 liegt mein Schwerpunkt in der Betreuung von Neugeboren, Säuglingen und jungen Familien.Die Fortbildung in pädiatrischer Ernährungsmedizin 2017 weckte mein besonderes Interesse für die beginnende Programmierung bereits im Mutterleib und die frühkindliche Ernährung. Eine Fortbildung zu "Regulationsstörungen bei Säuglingen" gab den Impuls, mich in das Thema Stillen und Laktation zu vertiefen und beim Europäischen Institut für Stillen und Laktation die Ausbildung zur IBCLC zu absolvieren. Stillberaterinnen IBCLC sind Experten auf dem Gebiet Stillen und Laktation. Sie kommen bei komplexen Problemen zum Einsatz, wenn Hebammen und ehrenamtliche Stillberaterinnen an ihre Grenzen stoßen (BDL, 2015) oder, wenn bereits während der Schwangerschaft mütterliche oder kindliche Erkrankungen eine individuelle Beratung für Stillen und Milchbildung empfehlenswert machen. IBCLC ist die Abkürzung für International Board Certified Lactation Consultant. Aufbauend auf einem medizinischen Grundberuf erwerben Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC eine umfangreiche Zusatzqualifikation und müssen ihre fachliche Kompetenz in einem internationalen Examen nachweisen. Eine Rezertifizierung ist alle 5 Jahre vorgesehen, um bei der Beratung von jungen Familien stets dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu entsprechen. IBCLCs sind unabhängig von kommerziellen Interessen.


Warum ich mich als Still-und Laktationsberaterin engagieren möchte

Für die meisten Kinderärztinnen und Kinderärzte nimmt das Thema Stillen nur einen kleinen Raum in dem umfangreichen Fachgebiet der Kinderheilkunde ein. So erging es mir auch in meiner langjährigen Tätigkeit als Kinderärztin.

Seit meiner Teilnahme an dem Weiterbildungskurs für Ärzte zur Still- und Laktationsberatung IBCLC 2018 bin ich von den vielfältigen Aspekten der Muttermilchernährung fasziniert:

  • von der einmaligen Zusammensetzung der Muttermilch, die sich individuell an die Bedürfnisse des Säuglings anpasst (hinsichtlich Mahlzeitenverlauf, Tageszeit und Entwicklungsstand),
  • den Inhaltsstoffen der Muttermilch, mit tausenden lebenden Zellen, Abwehrstoffen und Wachstumsfaktoren
  • von den angeborenen Fähigkeiten des gesunden Neugeborenen zu stillen,
  • von den zahlreichen kurz- und langfristigen schützenden Effekten der Muttermilchernährung auf die Gesundheit von Mutter und Kind:
  • für die stillende Mutter: deutliche Reduktion des Risikos für Brust- und Eierstockskrebs und der späteren Entwicklung von Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und Typ-II Diabetes,
  • für das Kind: durch die vielen Abwehrstoffe in der Muttermilch Schutz vor Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen und Magen-Darminfekten während der Stillzeit, vor Plötzlichem Kindstod und im späteren Leben vor Übergewicht, Diabetes und Leukämie.
  • von der Bedeutung des Stillens für die Bindung zwischen Mutter und Kind, das durch das Stillhormon Oxytocin gefördert wird,
  • von den erheblichen Einsparungen im Gesundheitswesen durch Krankheitsvorbeugung und Verhinderung von Folgeerkrankungen und
  • von den ökologischen Aspekten!
  • Muttermilch ist stets verfügbar, hygienisch einwandfrei, richtig temperiert und ohne zusätzliche Kosten!
  • Säuglingsnahrung hingegen benötigt Energie zur Herstellung, Verpackungsmaterial, Treibstoff für die Auslieferung sowie Wasser, Energie und Reinigungsmittel für die tägliche Anwendung. Für die Zubereitung von 1 Liter Säuglingsnahrung werden ca. 4 000 Liter Wasser verbraucht (Rollins et al., Lancet 2016)!
Vorfreude auf Baby und Stillen